Leim

Leim
Leim Sm std. (9. Jh.), mhd. līm, ahd. līm, as. līm Stammwort. Aus g. * leima- m. "Leim, Kalk", auch in anord. lím n., ae. līm. Das Wort gehört zur gleichen Sippe wie Lehm und bezeichnet offenbar zunächst einen Stoff zum Verschmieren (von Wänden u.ä.), also Lehm, Mörtel usw. Eine einfach ablautende Bildung zu Lehm ist morphologisch nicht recht wahrscheinlich; denkbar ist - mit Wechsel m/w - eine Anknüpfung an (ig.) * leiwo- "glatt(verschmiert)" in gr. leĩos, l. lēvis. Wenn auch der Zusammenhang zwischen den Bedeutungen "schmieren" und "kleben" problemlos ist, wäre eine Klärung der Bedeutungsaufgliederung in dieser Sippe wünschenswert. Auffällig ist die lautliche Nähe zu (ig.) * kol(ē)i- "Leim" in gr. kólla, russ.-kslav. klějĭ "Leim". Verb: leimen.
   Ebenso nndl. lijm, ne. lime, nschw. lim, nisl. lím; bleiben, lehren, Schleim.
Röhrich 2 (1992), 953f. west- und nordgermanisch ix.

Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache. 2013.

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  • Leim — Leim: Das altgerm. Wort mhd., ahd. līm, niederl. lijm, engl. lime (»Kalk; Vogelleim«), schwed. lim (»Leim; mundartlich auch: Kalk«) bezeichnete ursprünglich eine zum Verschmieren, Verkleben oder dgl. dienende klebrige Erdmasse. Im Dt. ging das… …   Das Herkunftswörterbuch

  • Leim — der; (e)s, e; ein Klebstoff, mit dem man besonders Holz und Papier klebt <Leim auftragen; Leim anrühren> || K: Holzleim || ID etwas geht aus dem Leim gespr; etwas fällt oder bricht auseinander: Dieser Stuhl geht schon aus dem Leim; jemandem …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • Leim — Leim, das durch anhaltendes Kochen leimgebender Substanzen (s. Kollagen) mit Wasser erhaltene Produkt, das im wesentlichen aus Glutin (s. unten) besteht. L. wird hergestellt aus Häuten und Leder, Knochen, Fischschuppen etc. Man verwendet dazu… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Leim — Leim, 1) klebrige Materie, welche zwischen zwei Gegenstände gestrichen, nach dem Erhärten dieselben an einander befestigt, daher so v.w. Kleister, Kitt; 2) thierische Gallerte, wird aus der in den leimgebenden Geweben sogenannten (bes.… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Leim — Leim, ein in den Leimsiedereien aus verschiedenen Teilen des tierischen Körpers (Knorpel, Knochen, Haut, Sehnen u.a.) durch Kochen mit Wasser oder durch Behandlung mit gespannten Dämpfen aufgelöster, beim Erkalten zu einer Gallerte geronnener… …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Leim — Leim, die bekannte klebrige Materie, die durch das Verkochen thierischer Stoffe: Knochen, Sehnen, Häute, Knorpel etc. entsteht und erkaltet zu einer Gallerte erstarrt. Der bekannteste ist der Tischler L., der Fisch L. (s. Haufen), der Mund L.,… …   Herders Conversations-Lexikon

  • Leim — leim, leimen, lehm nm sol argileux, terre glaise Alsace …   Glossaire des noms topographiques en France

  • Leim — ↑Kolla …   Das große Fremdwörterbuch

  • Leim — der; [e]s, e …   Die deutsche Rechtschreibung

  • Leim — Klebstoff; Kleber; Adhesiv (fachsprachlich) * * * Leim [lai̮m], der; [e]s, e: a) [zähflüssiges] Mittel zum Kleben von Holz o. Ä.: den Leim trocknen lassen; etwas mit Leim bestreichen. Syn.: ↑ Klebstoff, ↑ …   Universal-Lexikon

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